Dienstag, September 26, 2006

Muskelkater.

Dienstag, der 26. September 2006. Fuer einige ein Tag wie jeder andere, fuer manche der vielleicht schönste Tag ihres Lebens, einige wuerden ihn aber vielleicht auch einfach gerne aus ihrem Kalender radieren. Es ist gerade 11:31, en over halv, Pause also. Seit ein paar Minuten. Für mich ist Dienstag, der 26. September 2006 vielleicht der Tag, an dem ich den grössten Muskelkater meines Lebens habe/hatte. Aber um das zu erklären schauen wir uns erst einmal den gestrigen Montag an. Kein Tag wie jeder andere. Ich war joggen. Das erste Mal hier in Norwegen. Aber um den extremen Muskelkater zu erklæren muss ich vielleicht noch ein bisschen weiter ausholen. Ich werde euch Nesodden mal knapp erklæren: Stellt euch den Oslofjord vor. Ganz am Ende erhebt sich die kønigliche Stadt Oslo, nicht die schønste, nicht die hæsslichste, aber die teuerste Hauptsadt auf Erden (wirklich!). Kommt man mit dem Schiff aus dem Sueden angeschippert kann man die Halbinsel Nesodden wunderbar betrachten (naja, ausprobiert habe ich es noch nicht). Die Norweger wuerden sie wohl kaum als Berg oder Fels im Wasser bezeichnen, aber sie ist schon die Extremversion eines hügeligen Eilandes. Und ich wohne auf dem Vardenbakken - ein bakken ist ein "Hügel". Das nur so als Grundlage.
Also, ich motoviere mich also gestern dazu mal aktiv zu werden, meine faulen Hintern aufzuschwingen und joggen zu gehen. Raus aus dem Haus, den Bakken noch ein bisschen hoch und dann in Richtung Nordwesten, dorthin wo die wunderschönen Badehäuschen die "Küste" noch schöner machen. Ich habe einen wunder-, wunder-, wunderschönen Weg hinunter gefunden, zwischen richtigen norwegischen Traumhäusern und durch einen winzigen Miniwald. Ganz unten am Wasser wurde ich dann mit der vielleicht schönsten Sicht meines bisherigen Austausches und dem Geruch nach Meer, Holz und Salz belohnt. Um es mal kitschig aus zu druecken: Mir wehte der Duft der Freiheit und des Abeneteuers um die Nase ;-)... Es war einfach unglaublich schön.
Aber dann wollte ich zurueck. Und zurueck, das lag hinter mir. Genau wie der Bakken: 10x so lang und 10x so steil wie der Berg in der Kaiserstrasse. Ich muss zugeben, nach 5 Minuten habe ich Geræusche eines Walrosses von mir gegeben. Und einfach nicht mehr gekonnt. Also bin ich mehr gegangen als gelaufen.
Heute morgen dann bin ich mit einem angenehmen Gefuehl von Muskelkater und sportlich sein aufgewacht. In dem Masse, dass man sich sportlich und gut fuehlt. Und in genau dieser Verfassung bin ich dann in die Schule gefahren. Zum Sportunterricht. Und was machen wir diese Stunde? Orientering. Æsj! Kjersti, meine Sportlehrerin nannte es enthusiastisch "Sternumrundung des Berger Stadions". Es gab sechs Stationen rund um das Stadion verteilt und wir mussten dahin und Codes sammeln. Man darf das Bergerstadion aber nicht mit dem Schlossstadion in Bruehl z.B. vegleichen. Denn das ist zwar wesentlich grøsser, liegt aber nicht in einem "hügeligen" Wald. Naja, ich war dann so (un-)intelligent mir Marianne und Miriam als Team auszusuchen. Die beiden sind zwar sehr nett, aber auch sportlich und die einzigen Møædels die sich hier was aus Sportnoten und Leistungen machen. Ich also hinter den hergehechelt, hergekrochen. Ich konnte absolut nicht mehr! Aber hey, durchhalten ne!? :( Im Endeffekt waren wir dann ziemlich gut und ich ziemlich tot ): Und jetzt sitze ich hier und habe Angst vor jeder grøsseren Bewegung. Ihr habt mir halt die Sportlichkeit mit in die Wiege gelegt, ne Mama und Papa?
Vermutlich ist das jetzt aber auch genug Text ueber meine atlethischen Leistungen.

Was kann ich sonst noch erzæhlen? Also wie gesagt, am Samstag war Ida mit Fredrik und dann auch Simon mit seiner Freundin da. Der Abend war ganz schøn. Sonntag bin ich mit zu Andreas Handballspiel gefahren, auch nicht besonders spannend zu berichten.
Sonntag abend kam dann "Der Pianist" im Fernsehen. Ein wirklich heftiger Film und noch heftiger, dass es eine wahre Geschichte ist. Und es war nicht gerade aufbauend, dass der ganze Film auf English war, die deutschen aber wirklich deutsch gesprochen haben. Also vor jeder Deportation, vor jedem Exekutieren, vor jedem Misshandeln und Quälen durfte ich mal wieder meiner Muttersprache lauschen. Ich war richtig erleichert, als zum Schluss ein deutscher Offizier dem Pianisten geholfen hat sich zu verstecken. Der Film ist echt nichts fuer schwache Nerven, aber ich kann doch empfehlen sich den mal anzusehen. In den Kritiken war er ja auch deshalb so gut besprochen, weil er sehr realistisch sein soll.

Ich versuche jetzt noch einen Platz in der Bibliothek und die neue Ausgabe des Stern zu ergattern. Wir haben schliesslich gerade geliebtes Økt.
Also, gehabt euch gut

Isa-Ira.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Aus dir wird noch eine Marathonläuferin!

Oh Isa, du hast am Wochenende furchtbar gefehlt, als wir Höhenhaus gerockt haben! Aber von einem Foto, welches ich von dir aufgehangen habe, hast du ständig heruntergelächelt...So warst du immerhin ein wenig anwesend, wenn auch nicht körperlich. Das war zumindest ein kleiner Trost.

Bei mir geht grad alles drunter und drüber. Ich bin ein emotionales Nervenwrack... Einzelheiten erzähl ich dir bald mal in Ruhe... Ich weiß grad auch nicht weiter.

Hoffe es geht dir ganz doll wunderbar, vermisse dich.
Dicker Kuss Deine Lilli

Anonym hat gesagt…

wow, ich bin begeistert von deinen athletischen Höchstleistungen. Bringt bestimmt einen tiefen Schlaf, falls die Muskeln dich in Ruhe lassen.

Was sagen bei einem Film wie "der Pianist" eigentlich die Norweger?
liebe Grüße,
Eva-Maria

Anonym hat gesagt…

hey
ich hab mich gerade erst nicht mehr eingekriegt ich musste so laut lachen wo ich deinen tet gelesen hab. also ich bewunder ja ecjt immerwieder wie tol ldu schreiben kannst.
ich glaub mir gehts ganz gut.:) gestern und vorgestern gings mir super das war dann auch der graund warum ich mal nicht im internet war.:) aber jetzt wirds mal wieder zeit fuer nen eintrag.
morgen abend geh ich ins kino mit deutschen und samstag geh ich mit cosi(deutsche) und ihren kanadischen freunden in vancouver picknicken und das letzte mal das schoene wetter geniessen soll naemlich ab naechste woche net mehr so toll werden.:(
so ich hoffe dir gehts gaaaanz gut da hinten und dein muskelkater is hoffentlich auch bald weg
isa