Freitag, September 29, 2006

Letzter Schultag -Juchhu!

Guten Morgen. Es ist gerade mal 9:18 Uhr und ich sitze einsam auf dem Flur und habe nichts zu tun. "Warum?", fragt man sich. Weil ich dachte ich hætte Norwegisch verstanden. Wære dies ein normaler Freitag hætte ich jetzt gerade die zweite meiner zwei Englischstunden. Aber hey, heute ist ein guter Tag. Dachte ich gestern verstanden zu haben. Sagte der Englischlehrer Steven nicht in seinem lustigen Norwegisch mit amerikanischem Akzent dass wir heute zur zweiten Stunde hætten? Nein! Gerade eben fand ich heraus, dass er uns die gute Nachricht ueberbrachte dass heute, an diesem Freitag die zwei ersten Stunden ausfallen wuerden. Also war ich heute exakt 55 (in Worten: fuenfundfuenzig) Minuten zu frueh hier.
Dafuer konnte ich heute mal einigermassen gemuetlich aufstehen, denn ich war gestern schon um kurz vor neun im Bett. Und nach zehn Stunden Schlaf ist man dann doch ausgeruht. Obwohl so ein Austausch doch manchmal sehr erschøpfen kann.
Aber wo wir gerade bei Schule sind: Die wird langsam anstrengender. Mittwoch Mathearbeit, gestern Norwegischklausur, heute Englisch Essay einreichen, Mitte der Woche musste ein Dossier ueber die Frischwasserkrise in der Welt fertig sein. Die gute Sache: Heute ist der letzte Schultag vor einer Woche Herbstferien.
Generell muss ich sagen, dass ich von der norwegischen Schule mehr erwartet hatte. Warum? Weil ich aus irgendeinem seltsamen Grund annahm dass sie gut sein wuerde. War da nicht der Pisatest, der die skandinavischen Lænder so gut aussehen liess? Ja, der war da. Aber weil es mich doch ein bisschen gewundert hat wie negativ alle Norweger immer von ihrem Schulsystem reden -hier zumindestens- hbe ich mal im Internet nachgeguckt: http://www.pisa-austria.at/PISA2003_Download_Ergebnisse.pdf#search=%22Pisa%20Studie%20Internationale%20Ergebnisse%20Austria%22 Falls irgendjemanden interessiert... Da ist Norwegen in einem von vier Bereichen besser als Deutschland, sonst schlechter. Trotzdem wurde ich die Atmosphære insgesamt als ein bisschen besser bezeichnen.

Heute fahre ich dann nach Oslo und hole Marlæinie, eine andere deutsche Austauschschuelerin ab. Sie wohnt nicht weit von hier und erst werden wir zusammen deutsch kochen und dann schlæft sie bei mir. Ich freue mich!

Weil ich hier viele langweilige Stunden habe bin ich relativ viel im Internet, auch im www.austauschschueler.de Forum. Und da sehe ich jetzt die vøllig euphorischen Hopees (Leute die bald weggehen) und fuehle mich doch sehr an mich vor ca. einem halben Jahr erinnert. Man ist vøllig ueberzeugt davon, dass es win ganz unglaublich tolles Jahr wird, mit ganz vielen Freunden und wenig Problemen. Manchmal sagt einem die Vernunft noch: "Denk dran, es kann auch Probleme geben" aber im Grunde læsst man den Gedanken nicht wirklich zu. Und kein negativer Bericht, keine enttæuschten Eintræge kønnen einen runterziehen.
Aber jetzt bin ich hier. Und habe immer noch keine richtigen Freunde gefunden, nur Leute mit denen ich øfter mal zusammen bin. Trotzdem habe ich nicht das Gefuehl dass irgendwas falsch læuft. Einerseits ist es nicht so toll wie ich es mir ertræumt hatte, andererseits habe fuehlt es sich einfach nach gutem Leben an. Ich mache Erfahrungen, vermisse euch zuhause manchmal und will trotzdem nie zurueck. Ich bin froh dass es noch genau 9 Monate sind - ich will nicht længer und nicht kuerzer. Ich freue mich auf die Zeit die hier noch kommt und ich freue mich darauf wieder zu Hause zu sein. Ich freue mich nicht auf die Probleme die ich hier wahrscheinlich noch ein paar mal haben werde, aber ich freue mich irgendwann darauf zurueck zu gucken und zu sagen: Das hast du geschafft.

Naja, jetzt haben wir Geografi (langweilig) und ich mache mal Schluss. Ich melde mich nochmal bevor ich am Mittwoch zu den echten Fjorden ins Westland fahre...

Oft besungen, nie bezwungen ;-)

Ira-Isa

PS:Ich kann wieder gehen ohne dass meine Beine schmerzen - der Muskelkater ist ueberstanden :)

Dienstag, September 26, 2006

Muskelkater.

Dienstag, der 26. September 2006. Fuer einige ein Tag wie jeder andere, fuer manche der vielleicht schönste Tag ihres Lebens, einige wuerden ihn aber vielleicht auch einfach gerne aus ihrem Kalender radieren. Es ist gerade 11:31, en over halv, Pause also. Seit ein paar Minuten. Für mich ist Dienstag, der 26. September 2006 vielleicht der Tag, an dem ich den grössten Muskelkater meines Lebens habe/hatte. Aber um das zu erklären schauen wir uns erst einmal den gestrigen Montag an. Kein Tag wie jeder andere. Ich war joggen. Das erste Mal hier in Norwegen. Aber um den extremen Muskelkater zu erklæren muss ich vielleicht noch ein bisschen weiter ausholen. Ich werde euch Nesodden mal knapp erklæren: Stellt euch den Oslofjord vor. Ganz am Ende erhebt sich die kønigliche Stadt Oslo, nicht die schønste, nicht die hæsslichste, aber die teuerste Hauptsadt auf Erden (wirklich!). Kommt man mit dem Schiff aus dem Sueden angeschippert kann man die Halbinsel Nesodden wunderbar betrachten (naja, ausprobiert habe ich es noch nicht). Die Norweger wuerden sie wohl kaum als Berg oder Fels im Wasser bezeichnen, aber sie ist schon die Extremversion eines hügeligen Eilandes. Und ich wohne auf dem Vardenbakken - ein bakken ist ein "Hügel". Das nur so als Grundlage.
Also, ich motoviere mich also gestern dazu mal aktiv zu werden, meine faulen Hintern aufzuschwingen und joggen zu gehen. Raus aus dem Haus, den Bakken noch ein bisschen hoch und dann in Richtung Nordwesten, dorthin wo die wunderschönen Badehäuschen die "Küste" noch schöner machen. Ich habe einen wunder-, wunder-, wunderschönen Weg hinunter gefunden, zwischen richtigen norwegischen Traumhäusern und durch einen winzigen Miniwald. Ganz unten am Wasser wurde ich dann mit der vielleicht schönsten Sicht meines bisherigen Austausches und dem Geruch nach Meer, Holz und Salz belohnt. Um es mal kitschig aus zu druecken: Mir wehte der Duft der Freiheit und des Abeneteuers um die Nase ;-)... Es war einfach unglaublich schön.
Aber dann wollte ich zurueck. Und zurueck, das lag hinter mir. Genau wie der Bakken: 10x so lang und 10x so steil wie der Berg in der Kaiserstrasse. Ich muss zugeben, nach 5 Minuten habe ich Geræusche eines Walrosses von mir gegeben. Und einfach nicht mehr gekonnt. Also bin ich mehr gegangen als gelaufen.
Heute morgen dann bin ich mit einem angenehmen Gefuehl von Muskelkater und sportlich sein aufgewacht. In dem Masse, dass man sich sportlich und gut fuehlt. Und in genau dieser Verfassung bin ich dann in die Schule gefahren. Zum Sportunterricht. Und was machen wir diese Stunde? Orientering. Æsj! Kjersti, meine Sportlehrerin nannte es enthusiastisch "Sternumrundung des Berger Stadions". Es gab sechs Stationen rund um das Stadion verteilt und wir mussten dahin und Codes sammeln. Man darf das Bergerstadion aber nicht mit dem Schlossstadion in Bruehl z.B. vegleichen. Denn das ist zwar wesentlich grøsser, liegt aber nicht in einem "hügeligen" Wald. Naja, ich war dann so (un-)intelligent mir Marianne und Miriam als Team auszusuchen. Die beiden sind zwar sehr nett, aber auch sportlich und die einzigen Møædels die sich hier was aus Sportnoten und Leistungen machen. Ich also hinter den hergehechelt, hergekrochen. Ich konnte absolut nicht mehr! Aber hey, durchhalten ne!? :( Im Endeffekt waren wir dann ziemlich gut und ich ziemlich tot ): Und jetzt sitze ich hier und habe Angst vor jeder grøsseren Bewegung. Ihr habt mir halt die Sportlichkeit mit in die Wiege gelegt, ne Mama und Papa?
Vermutlich ist das jetzt aber auch genug Text ueber meine atlethischen Leistungen.

Was kann ich sonst noch erzæhlen? Also wie gesagt, am Samstag war Ida mit Fredrik und dann auch Simon mit seiner Freundin da. Der Abend war ganz schøn. Sonntag bin ich mit zu Andreas Handballspiel gefahren, auch nicht besonders spannend zu berichten.
Sonntag abend kam dann "Der Pianist" im Fernsehen. Ein wirklich heftiger Film und noch heftiger, dass es eine wahre Geschichte ist. Und es war nicht gerade aufbauend, dass der ganze Film auf English war, die deutschen aber wirklich deutsch gesprochen haben. Also vor jeder Deportation, vor jedem Exekutieren, vor jedem Misshandeln und Quälen durfte ich mal wieder meiner Muttersprache lauschen. Ich war richtig erleichert, als zum Schluss ein deutscher Offizier dem Pianisten geholfen hat sich zu verstecken. Der Film ist echt nichts fuer schwache Nerven, aber ich kann doch empfehlen sich den mal anzusehen. In den Kritiken war er ja auch deshalb so gut besprochen, weil er sehr realistisch sein soll.

Ich versuche jetzt noch einen Platz in der Bibliothek und die neue Ausgabe des Stern zu ergattern. Wir haben schliesslich gerade geliebtes Økt.
Also, gehabt euch gut

Isa-Ira.

Samstag, September 23, 2006

Stimmung ist gerade wo? Keller, Dachgeschoss?

So. Ich melde mich mal wieder. Auch wenn heute vielleicht nicht der beste Tag dafuer ist, denn ich habe nicht gerade berauschend gute Laune. Weil ich nix zu tun habe. Ach nee, dieser Eintrg fængt schon so negativ an. Also ich hoffe ihr seit gerade alle in super Stimmung, werdet davon nicht runtergezogen und schreibt mir lustige Sachen. Oder einen Brief.

Soso. Eben habe ich die Einleitung da oben geschrieben, da hat mich meine Gastmutter gefragt ob ich ihr helfen kann. Ich bin also runtergegangen und habe Æpfel fuer den Apfelkuchen geschnitten. Und schwupps - nach 5 Minuten hatte ich wieder gute Laune. Das ist auch ein Austauschschuelerproblem: Stimmungsschwankungen extrem. Im Austauschschuelerforum hat eine Austauschschuelerin geschrieben:
"Ganz ehrlich: Ich dachte ich war mit fast 17 durch den ganzen Pubertätskram durch, aber diese Stimmungsschwankungen, die ich hier hab, sind teils echt übel. Ich mein, ich versuch das so gut wie möglich mein Problem sein zu lassen, aber es ist schon blöd, wenn du einen Tag mit deiner jüngeren Gastschwester unheimlich lang rumalbern kannst und am anderen Tag gehts dir schon auf die nerven, wenn sie dich anspricht..."
Naja, wenn man da mal rumliest findet man jede Menge solcher Aussagen. Und wenn es in die eine Richtung geht ist es ja auch nocht so schlimm, aber ich hatte heute schon eine Menge Tiefpunkte. Und meistens ohne Grund. Natuerlich gibt es immer einen Ausløser, aber das sind Dinge, ueber die man zu Hause høchstens drei verærgerte Augenblicke verschwenden wuerde. Aber andererseits hat man fast die ganze Zeit das Gefuehl, man muesste seine Launen kontrollieren. Vielleicht ist das auch etwas, was man hier sehr, sehr gut lernen kann. Zu Hause lasse ich es meine Familie schon øfter mal spueren wenn ich schlechte Laune habe, aber hier wuerde ich nie jemanden aus der Familie unfreundlich anfahren, nur weil ich vielleicht einen totalen Scheisstag hatte. Also, Mama, Papa und die anderen: Freut euch auf die Zeit wenn ich zurueck bin!

Heute ist auch endlich die Einladung zum Sechswochentreffen gekommen. In ca. drei Wochen in der "Sørmarka". So ganz genau weiss ich noch nicht wo das ist, aber ich freue mich! Kontakt mit anderen Austauschschuelern habe ich auch so jede Menge ueber das austauschschueler.de Forum, eMails und MSN. Moderne Kommunikation halt. Aber wo wir gerade dabei sind: Ich mixe hier die moderne Kommunikation und die Klassische stændig. Ich schreibe Briefe mit der Hand und am Computer. Manchmal vergesse ich sie auszudrucken und dann werden sie als Anhang an eine eMail gehængt. Dann verschicke ich eMails auch ohne Anhang, natuerlich. Mit diversen Leuten chatte ich gerne und hæufig bei MSN - auch mit ein paar Norwegern. Achja, manchmal schicke ich vom Internet auch Pakete mit RocknRoll Queen T-Shirts (Ich will ein Foto haben, ja Lilli?). Dazu fuehre ich hier diesen tollen Blog, auf dem ich mich tæglich nach euren Kommentaren umsehe. Die ja auch kommen und jedes mal ein Grund sind bessere Laune zu kriegen. Auch wenn ein Blog ja ein Internettagebuch sein soll, habe ich schon 2/3 eines echten, roten in samtigen Stoff eingebunden, mir einmal an Weihachten von Marie und Isabel geschenkten Tagebuch gefuellt. Normalerweise brauche ich ein und ein halbes Jahr um so etwas voll zu kriegen. Aber der Høhepunkt, neben dem Briefe und Postkarten (hier ist schon eine aus Montana eingetrudelt), ist immer noch der Telefonanruf von zu Hause. Selten unter 40 Minuten.
Tja, ich werde euch also nicht vergessen. Danke.

Heute ist meine ælteste Gastschwester Ida mit ihrem Freund da. Das ist auch der Grund, warum Apfelkuchen gebacken wurde. Und weil der hier stark mit unserem konkurriert gibt es hier das Rezept:

200 gr mykt smør - weiche Butter- og
200gr sukker -Zucker-
røre til det blir hvit -mixen bis es sehr hell wird-
2 egg -Eier-
og røre -und wieder verruehren-
2 teskjeer bakpulver - Teeløffel Backpulver- og
200gr mel -Mehl-
og røre...

Alt i en form -alles in eine Form, ein "tiefes Backblech"
og epler og kanel -und dann Æpfelstuecke im Teig fast ganz versenken und mit Zimt bestreuen-

ca. 50 min, 200 Grad i midt fra oven -im mittleren Blech im Ofen-

Wer's mag kann es auch noch mit gehackten Mandeln bestreuen. Das ist dann Majas wunderbarer Apfelkuchen. Guten Appetit! Und berichtet mir, falls ihr das wirklich macht!

Die Ekskursjon gestern war nicht besonders aufregend und auch nicht wirklich weiter erwæhnenswert.

Naja, es gibt ein paar neue, unspektakulære Bilder (mit wunderschønen Wolken).

Machts ganz gut. Ich freu mich auf eure Briefe, Kommentare und alles. Und schreib euch auch bald wieder allen persønlich. Wahrscheinlich. Wenn nicht noch ein paar unerwartete Sachen passieren. Wer weiss???

Eine Isa und eine Ira.

Mittwoch, September 20, 2006

Über zurueck lassen und dazu gewinnen

Mittwoch. Mittoche sind Jubilæumstage. Eine Woche, zwei Wochen, fuenf Wochen. So lange habe ich schon keinen von euch mehr gesehen, mit meiner Familie von Angesicht zu Angesicht geredet, meinen Hund gekrault. Ich bin nicht mehr ueber den Bruehler Markt gegangen, habe nicht den Wind auf der Domplatte gespuert. Ich habe seitdem die Stimme der meisten meiner Freunde nicht mehr gehørt, ausgenommen Lilli, die ja auch Geburtstag hatte.Ich habe keinen Mittwochsdurchhænger vor dem Fernseher bekommen. Es fehlt auch seit fuenf Wochen der Tatort und die SoKo Leipzig, ich habe keine Milka gegessen oder auch nur gesehen und bin weder in den Genuss von Mamas Nudeln mit Hackfleischsosse noch von Theos toller Lasagne.
Fast all vermisse ich, aber ich bin trotzdem beeindruckend erfuellt.Es lohnt sich all diese Sachen eine Weile ruhen zu lassen. Man læsst etwas zurueck, aber man findet auch ganz viel. Es gibt Gesichter, die ich aus meinem Alltag schon fast nicht mehr wegdenken kann, es gibt Leute die auch auf Englisch interessante Gespræche fuehren kønnen. Es gibt einen Hund, der freudig mit dem Schwanz auf den Boden klopft wenn ich zurueck komme und der sich sogar manchmal beim Abendessen in mein Zimmer zurueck zieht um mein gemuetliches Bett zu geniessen. Ich habe mich fast daran gewøhnt, dass hier auf den Bus das Boot nach Oslo folgt und ich liebe die Samstage mit Musik und Sonne an der Karl Johans. Ich kenne auch einen Platz an dem sich Oslos Skater, die ja der Ersatz fuer die Kølner sein sollten, aufhalten. Ich habe zumindestens eine Freundin gefunden, die als Gastschwester perfekt ist. Und es gibt auch andere Leute mit denen ich øfter was unternehme. Meine deutschen Freunde kann ich auch nicht vergessen weil die meisten fast tæglich von sich høren lassen und mich damit immer ein bisschen frøhlicher machen. Ich schreibe ganz unglaublich viele Briefe (bis jetzt sind es 20 an der Zahl) und drehe jedesmal fast durch, wenn auf dem Sekretær im Eingangsflur wieder ein Umschlag aus Deutschland, meistens von meiner Oma, liegt. Den Tatort vermisse ich oft, aber dænische Krimis à la Anna Pihl erinnern doch stark an die SoKo Leipzig. Und dank norwegischen Untertiteln verstehe ich sie.Ich gebe zu, manchmal kaufe ich aus Sehnsucht nach deutscher Schokolade 2 Kinderriegel, aber wer kennt schon das schwedische Original Daìm Eis, das mindestens genauso verdammt gut schmeckt? Meine Gastfamilie (Ich habe das gerade beim Fehlersuchen in Gastfamilie umgewandelt, hatt ae ganz von selbst nur Familie geschrieben) macht eine beeindruckend gute Hackfleischsosse und ich geniesse sie auch mit Pilzen. Dazu liebe ich seit ein paar Wochen Sauermilch mit Muesli und habe mich schon fast daran gewøhnt, dass es jeden Morgen O-Saft gibt. Dann macht es auch nix, dass es hier noch nie Sonntags Croissants gab. Es gibt jede, jede Menge Fleisch und lecker Fisch. Ich habe mir den Satz "be openminded" zum Herzen genommen und habe bis jetzt wirklich alles probiert. Aber ich bin auch noch nicht in den Genuss des norwegischen Nationalgerichts, Hammelkopf gekommen.
Aber das Ausland macht mich bewusster zur Deutschen. Ich lerne Deutschland ein bisschen zu lieben - als meine Heimat. Als das einzige Land in dessen Sprache ich denke und in dessen Sprache ich mich sicher in fast jeder Situation ausdruecken kann. Das Land in dem ich weiss wie man anderen etwas vormacht, ironisch und sarkastisch sein kann. Dessen Geschichte ich kenne und mit dem ich mich verwachsen fuehle. Aber trotzdem werde ich wohl mit jedem Tag, jeder Sekunde ein bisschen mehr ein multikulti-Mensch. Ich fange an mit Deutschen Englisch zu sprechen, mich auf der Post komplett nur auf Norwegisch zu verstændigen. Ich verstehe die Leute um mich herum immer mehr und komme ihnen so næher.
Aber manchmal will ich ihnen auch nicht nahe sein. Wenn zum Beispiel dass einzige, was ich aus einem Gespræch høre, abgesehen von pubertærem Lachen mit Stimmen, die noch nicht seit langem nicht mehr die kleiner Jungen sind, "Heil Hitler" ist. Dann bin ich deutsch und alleine, aber ich drehe mich um und sage ihnen ins Gesicht "Could you please stop that". Dann fange ich an auf die Leute herabzublicken, nur um mich nicht angegriffen zu fuehlen. "Die sind doch kindisch, wie dumm kann man sein so etwas zu sagen, wenn vor einem eine Deutsche geht?" Bis jetzt habe ich so etwas aber nicht wieder gehørt.

Anderes Thema: Theater. Ich habe endlich mal bei dem Theaterverein hier in Nesodden angerufen. Aber nix. Vielleicht fangen sie næchstes Jahr wieder mit einer Gruppe an. Bringt mir jetzt viel. Dafuer wird Yoga wahrscheinlicher.
Und als ich schon mal am Telefon war, habe ich dann auch gleich den Verwandten, der hier in der Gegend lebt, angerufen. Ich muss mich wohl nochmal bei ihm melden, ich glaube er hat die falsche Nummer. Aber wahrscheinlich treffen wir uns demnæchst mal. Gut, oder?

Um noch mal auf die Identitæt zurueck zu kommen: Deutsch, Norwegisch? Ich musste in den letzten Tagen oft an das Brillenmodel von der VBT zurueckdenken... Aber ich bin jetzt noch ein bisschen mehr in Norwegen angekommen: Ich habe meine Aufenthaltsgenehmigung und heute habe ich den Antrag abgegeben, dass ich im Volksregister gezæhlt werde und meine eigene ID-Nummer bekomme. Juchhu!

(Zwischen diesen Zeilen liegt ein echter norwegischer Middag - das, was wir Abendessen nennen wuerden)

Aber nix neues sonst. Diese Wochenende gehe ich wahrscheinlich wirklich reiten, vielleicht kommen mich 2 ATS besuchen, vielleicht gehe ich mit Conny nach Oslo um nach einem SecondHand-Shop zu suchen. War ihre super Idee.
Die YFU-ler, die dieses Jahr in Norwegen verbringen werden gibt es hier:


Naja, 10 Deutsche sind erst 2 Wochen spæter angekommen, ich berichtete (???) irgendwann bevor ich flog. Bevor der Austausch begann. Hui, hørt sich schon ganz anders an. Ich erinnere mich noch an den Moment als ich dachte "Nur noch 4 Monate" Jetzt sind es nur noch 4 Monate und dann ist schon Midterm-Seminar. YFU veranstaltet næmlich ne Menge toller Sachen. Aber davon wird zu gegebener Zeit berichtet. Das dauert auch nur noch 3 Wochen. Viel weniger als die Zeit die ich schon hier bin.
Fuenf Wochen.
Meine Tante hat heute auch Jubilæum. Oder besser Geburtstag. Falls du das hier liest, Happy Birthday!

Achja, wenn ihr noch mehr Bilder vom Arrivalcampda oben sehen wollt: www.yfu.no und dann im Menue auf "Fotoalbum" gehen. In der Mitte bei "Elever i Norge", glaube ich, sucht nach dem Holtekilen Camp. Da findet ihr's!

Fuer den Moment umarme ich euch und schicke ein Danke dafuer, dass ihr da seit in den Sueden. Macht's besser!

Isa-Ira. Was ihr wollt.

Sonntag, September 17, 2006

Nur ein Kuss auf die Stirn...

So, jetzt ist es mal wieder Sonntag. Mein fuenfter (?) hier in Norwegen. Das hoert sich ja irgendwie noch nicht so viel an. Vielleicht sollte ich besser sagen: Der erste Sonntag im zweiten Monat meines Austauschjahres. Denn ja, so weit ist es schon gekommen: Gestern war so zu sagen Jubilæum. Genau ein Monat Austausch, ein Monat Norwegen, ein Monat tæglich andere Sprachen benutzen, ein Monat sich ueber Kleinigkeiten freuen, ein Monat ueber die riesige Zeit von 10 Monaten erschrocken sein. Ein ganz besonders toller Monat! Richtig gefeiert habe ich trotzdem nicht. Ich habe was viel tolleres gemacht: Ich bin nach Oslo gefahren. Und habe dann da Marlæinie und Lea, zwei deutsche Austauschschuelerinnen, die auch auf meiner VBT waren, getroffen. Ich wusste nicht, dass man sich so freuen kann, einfach mal ein paar Stunden mit jemanden von Gesicht zu Gesicht in seiner Muttersprache zu sprechen. Auch wenn mir dann und wann statt einem weil ein because ueber die Lippen gerutscht ist. But who cares?
Wie gesagt, wir haben uns in Oslo getroffen. Lea und Marlæinie, die beide in Ås, nicht weit von hier leben haben mich an der Aker Brygge abgeholt. Wir hatten nicht so wirklich einen Plan, was wir machen sollten, deshalb sind wir erst mal die Karl-Johans-Gate, die ein ganz klein bisschen der Hohestrasse (in schøner) entspricht entlang gelatscht. Irgendwie hatten wir dann Lust ins norwegische Freilichtmuseum (Norsk Folkemuseum: http://www.norskfolke.museum.no/) zu gehen. Das Ganze ist nicht zu vergleichen mit Skansen oder auch Kommern, aber trotzdem ziemlich toll und interessant. Fotos gibts wie immer bei den Links unter Meine Fotos aus Norwegen. Daher kommt auch der leckere Kuss da oben. Das Schwein war einfach Kamera-verliebt.
Danach ging es dann von der Museumshalbinsel Bygdøy wieder zurueck in die Osloer Innenstadt. Ich bin uebrigens der festen Ueberzeugung, dass in Norwegen das typsche Austauschschuelerproblem nicht das Zunehmen, sonder das Geld ist. Kønnt ihr euch vorstellen, dass in dem kleinen Kiosk hier im Ort ein "Kebab-Menue", d.h. Ein Kebab mit Fritten und ner kleinen Coke umgerechnet etwas mehr als 10€ kostet? Anyway, wir entschieden uns dann doch in einer Lokalitæt einzukehren. Wegen besagtem Problem und weil es da einfach toll ist, fiel unsere Wahl auf das eher billige Peppes Pizza. Wer auch immer von euch nach Skandinavien kommt, das ist wirklich zu empfehlen!
Da haben wir uns dann zu dritt erst eine tolle Pizza geteilt und dann das beste Dessert aller Zeiten. Naja, der Kellner hat mehr als bløde geguckt, als wir nur eine Pizza bestellt haben. Und war auch sonst nicht wirklich erfreut ueber uns, wie es aussah. Als wir mit allem fertig waren hat er uns einfach die Rechnung gebracht, ohne das wir danach gefragt hætten. Jedenfalls kamen wir pro Person mit 100 Kronen fuer je eine Coke, ein Drittel Pizza und ein Drittel fantastischem Kæsekuchen mit Himbeeren und weisser Schokolade hin. Dieser Kæsekuchen sei hier noch mal geehrt. Irgendwie schaffe ich es gerade leider nicht, das Bild hier einzufuegen, aber auch das findet ihr sicher bald bei den oben genannten Fotos. Isa, dir sei an dieser Stelle versichert: So kann es einfach keine Suende sein Pottwal-Sahnschnitten-Speckfæltchen-Image aufzubauen.
Als wir dann von dem Kellner raus geworfen wurden, sind wir noch ein wenig die Karl-Johans-Gate entlang promeniert und Marlæinie hat sogar den Mut aufgebracht shoppen zu gehen. Hier gibt es uebrigens eine erfreulich Anzahl von VeroModa! Und dort sind die Preise exakt die selben wie in Deutschland. Und ihr wisst ja, was fuer mich in Deutschland manchmal ein wenig zu teuer war, ist hier Mittel- bis Unterklasse. Aber auch ich habe mal wieder Geld ausgegeben, das ich eigentlich nicht habe. Ich wollte Mama, Papa und Anna einfach lieber in einem schønen Fotorahmen auf meinem Nachttisch stehen haben, als gammelig hinter eine Holzleiste am Fensterrahmen geklemmt. Und tja, Mama, erinnerst du dich noch an "Indiska" in Schweden? Die haben auch hier super schøne Dekosachen... Naja, ich bin jetzt halt noch ein bisschen um mein Schulbuechergeld erleichtert (Terra Nova kann ja auch noch warten), aber du bist jetzt ordentlich eingerahmt. In Oslo war aber so oder so gestern super Stimmung. Hier gibt's fast so viele Strassenkuenstler wie auf der Domplatte in Køln und der absolute Star war dieser hier:

Eigentlich war er mit seinem Bruder oder Freund oder was auch immer zusammen, hier hat er nur gerade eine Soloeingabe gespielt... Richtig gut hørte sich es an, als genannter Bruder/Freund auf dem Schlagzeug gespielt hat und er auf den Blecheimern daneben performte. Wow!
An den Sams-/Sonntagen wird echt an jeder Strassenecke Musik gemacht und es gibt jede Menge von diesen "Silbermænnern", die sich nur ganz manchmal bewegen. Besonders faszinierend ist einer, der wirklich grau ist wie ein Denkmal. Er ist so perfekt getarnt, dass die Tauben sich auf ihm niederlassen. Die meisten bleiben sogar sitzen, wenn er sich ein bisschen bewegt. Leider wollte er nicht fotografiert werden.
Das Bild rechts læsst euch vielleicht auch ein bisschen das Wetter erahnen: Herbstlich. Gestern ist die Marke nicht ueber 15 Grad geklettert, morgens um 9 ist sie selten ernstahft ueber 10 Grad. Aber von mir aus kønnte es jetzt eh sofort mit Stuermen, Herbst und dann møglichst bald mit Winter anfangen. Ich hege immer noch Hoffnungen auf ein weisses Weihnachten und, bzw. oder auf einen weissen 8. Februar.

Gestern abend dann war ich bis 12 Uhr oder so mit Andrea allein und wir haben mal wieder unseren DVD-Horizont erweitert. Naja, Andrea kannte natuerlich schon beide, ich nur den zweiten Film: Fight Club und Charlie og Sjokoladefabrikken. Johnny Depp, Edward Norton und Brad Pitt an einem Abend. Und die tolle Schauspielerin, deren Vornamen Helen ist, deren Nachname ich immer vergesse und die ein bisschen an Natalie Portman erinnert hat in beiden Filmen mitgespielt. Als Marla in Fight Club und als Mum in Charlie and the Chocolatefactory.

Was ist sonst noch ueber die vergangenen 4 Tage zu berichten? Vielleicht, dass mir ein Mædchen aus meiner Schule endlich einen Death cab for cutie-Song geschickt hat und ich die Norweger jeden Tag mehr dafuer liebe, dass sie Kaizers Orchestra und den Ompa-Rock hervorgebracht haben. Hallo, wer hat dieses tolle, tolle Wort erfunden? Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob es wirklich aus Norwegen kommt, aber es ist so toll. Ompa, Ompa, Ompa!

Zum Abschied werde ich jetzt mal den lieben Johnny auf Seite 24 oder so meines tollen "Tschøøø Isabel"-Buches zitieren:
Well, it's time to say goodbye. Stay clean, rock on, whatever, be yourself...
Dann macht ihr das und mache ich das mal.
Isa-Ira

Mittwoch, September 13, 2006

Herregud, es wird Herbst!

Nebelig. Das sind seit ein paar Tagen die Morgen hier. Das Bild habe ich vor ein paar Tagen gemacht, heute war es so dunkel, dass ein Foto nix geworden wære. Aber dieses ist doch echt schøn.
Dieser Post wird wohl kaum so lang wie der letzte, denn es ist einfach nichts passiert hier. Was man ja insofern positiv sehen kann, als das die Tage hier All-Tage werden. Heute sind die ersten 4 Wochen um. Vier Wochen - das ist ja so zu sagen ein Monat. Bleiben noch neun. Neun ganze und ein zerquetschter. Und auch wenn es hier schon ein bisschen Alltagsleben gibt, bin ich total gespannt was passieren wird. Denn ich bin mir ganz sicher, dass hier noch viele Sachen geschehen kønnen. Der Hæuptling hat gesprochen.^^ Naja, es warten aber wiklich noch ganz viele erste Male auf mich: Das erste Mal Weihnachten ohne Familie, das erste Mal die einzige aus dem Haus sein, die im Ausland ist, das erste Mal das Gefuehl haben richtig Norwegisch zu koennen, das erste Mal eine ganze Woche nicht mit zu Hause telefonieren. Und noch eine Menge mehr, wahrscheinlich. Fuenf Monate kommen mir in dem einen Moment total kurz vor, in dem anderen merke ich, dass ich keine Ahnung habe, was in fuenf Monaten sein wird. 10 Monate in der Zukunft kann ich mir gar nicht vorstellen, 10 in der Vergangenheit sind sehr, sehr nah. Wahrscheinlich ist es am besten, den Moment zu geniessen.
Eine Sache die einerseits echt nervt, mich aber auch ein bisschen gluecklich macht: Wenn ich deutsche Briefe auf dem Computer schreibe, stelle ich die Tastatur meistens auf Deutsch ein. Im norwegischen sind aber die Plætze von z und y vertauscht und ich komme jetzt schon nicht mehr mit der deutschen zurecht. So kann man schon mit kleinen Sachen den Menschen grosse Freude machen. Ich weiss, ich habe es in jedem der letzten Eintræge geschrieben, aber es ist einfach so toll, dass es noch mal gesagt werden muss: Ich freue mich immer total ueber eure Meldungen. Weil ich ja in der Schule immer am Computer sitze, gucke ich jeden Tag mindestens 3x nach und dann ist es so schøn was von euch zu lesen!

Morgen bin ich wieder mit Conny verabredet: "Let's just do some stupid things, I will take my camera with me". Gerne doch! Also kønnt ihr auch auf neue Fotos hoffen. Und am Samstag dann treffe ich mich wahrscheinlich mit ein oder zwei anderen ATS in Oslo. Ich freue mich jetzt schon, længer als eine Stunde am Stueck deutsch sprechen zu kønnen! Ich lebe mehr und mehr in drei Sprachen. Als ich gestern Briefe an meine Cousinen geschrieben habe, musste ich echt aufpassen, keine englischen Wørter einfliessen zu lassen, weil die das wahrscheinlich noch nicht verstehen. Norwegisch verstehen geht auch besser und besser, Norwegisch sprechen noch nicht so viel. Bis jetzt lasse ich mir nur mit den anderen ATS im Austauschschuelerforum (www.austauschschueler.de) auf norwegisch ueber die verschieden Dialekte aus. Im Westland sprechen die næmlich komplett anders und im Norden wahrscheinlich auch. Wo wir gerade bei Westland sind: Da fahre ich im Herbst hin! Meine Gastmutter Maja kommt daher und die haben da eine Hytte (sehr, sehr typisch norwegisch). Ich bin schon total gespannt! Von da holen wir dann auch das Bett, dass ich nach dem Zimmertausch bekomme. Endlich ein grosses Bett! Achso, das Zimmer was ich irgendwann demnæchst beziehen werde hat uebrigens ein Fenster, das man in den Fotos bewundern kann. In dem Teil links ueber der Veranda.

Anyway, ich mache jetzt Schluss und schicke euch in Gedanken eine Umarmung,

Isa-Ira

Sonntag, September 10, 2006

Så som i Himmelen


Ist schwedisch und kennt ihr wenn dann unter dem Titel "Wie im Himmel". Ist ein schøner schwedischer Film, den ich mit meiner Oma im Fruehling (?) in Bonn im Kino gesehen habe. Als ich gestern in Oslo in einem mehr oder weniger billigen Plattenladen stand und den Soundtrack gesehen habe musste ich ihn ihr einfach kaufen. War aber -Gott sei dank- nicht so teuer. Denn ich habe ein ernsthaftes Problem: Die Automaten wollen mir kein Geld geben. Ich habe gerade diesen Satz gelesen und gedacht "Oh mann, das kann einfach nicht sein" Die haben mir næmlich immer gesagt, es wære die falsche Nummer. Naja, ich glaube ich habe gerade das Problem entdeckt. 3 und 8 sind sich einfach zu æhnlich... Also, noch mal von vorne: Ich hatte ein ernsthaftes Problem: Die Automaten wollten mir kein Geld geben. Am Freitag bin ich nach der Schule zum "Tangen Senter", der "Shopping-Mall" der Insel gefahren und wollte meine Aufenthaltsgenehmigung abholen. Das Buero hatte zwar an und fuer sich offen, aber Auslænderangelegenheiten sind nur Dienstags, Mittwochs und Donnerstags zu regeln. Grrrh! Naja, das alleine liesse sich ja noch verkraften. Aber ich braucht Geld und deshalb bin ich dann zum Automaten. Der fragt mich erst nach meiner Geheimzahl und dann wieviel Geld ich haben will. Ich soll meine Geheimzahl noch mal eingeben und dann behauptet er, sie sei falsch. Nach zwei falschen Versuchen hatte ich Angst, dass er beim næchsten Mal meine Karte fressen wuerde und bin deshalb erst mal zur Post, "A prioritaire - par avion" besorgen gegangen, denn ich hab schon das erste Pæckchen mit Briefen an euch verbraucht. Das wenigstens klappte super (leider auf English) und ich bin zureck zum Automaten. Der hatte aber jetzt vollkommen den Verstand verloren und war "At the moment out of service".
Mein erster Gedanke war: Ich krieg die Krise. Mein zweiter: Schokolade. Also bin ich rein in den Meny, der wohl einem kleinen deutschen Hit entspricht und hab mir erstmal ein D'aim-Eis besorgt. Und dazu habe ich zwei deutsche Kinder-Schokolade-Riegel gekauft. Das Eis musste auf dem Weg nach Hause herhalten, die Schoko habe ich nachher halb frustriert, halb gut gelaunt wegen Wochenende mit Andrea geteilt.
Mit der bin ich dann abends auch zu Silja, einer ihrer Freundinnen gefahren, die auf einem Bauernhof lebt, der bekanntlich die besten Erdbeeren von Nesodden produziert. DAs ganze war ein "sleepover" weshalb wir da auch ein tolles Abendessen bekamen: Norwegische Hotdogs. Ich weiss nicht, wer das Foto schon gesehen hat, hier ist es noch mal:

Sie schmecken 3x so gut wie sie aussehen und ich bin mir sicher, dass ich sie vermissen werde, wenn ich wieder bei euch bin.

Heute nacht hatte ich einen verrueckten Traum, in dem die ganze Familie vorkam. Als ich aufgewacht bin, habe ich verzweifelt versucht wieder in den Traum zurrueck zu kommen - sogar Opa war irgendwie da. Naja, ich dachte es wære Opa, aber dann hat mir eine Frau erklært, er wære doch tot und das hier wære sein Patenonkel. Ganz logisch war das alles nicht... Jednfalls hætte mich dann morgens fast das Heimweh ueberkommen. Aber nur fast. Als ich nach der ersten Woche Heimweh hatte, habe ich mir an einem Abend Taschentuecher neben das Bett gelegt, fuer den Fall das ich wieder weinen muss. Sie liegen bis heute trocken da...

Samstag war ich dann mit Conny, der Austauschschuelerin in Oslo. War ganz schøn. Danach bin ich mit ihr erst zu ihr nach Hause und dann haben wir versucht, zu einem anderen Mædchen aus dem second Grade zu kommen. Mit dem Bus. Nach ungefæhr der Hælfte der Strecke hat uns der Busfahrer dann verkuendet, hier sei Schluss. Wir waren also "lost in Nesodden", irgendwo am Fjordvangen. Karen, zu der wir ja wollten hat uns dann mit dem Auto abgeholt und wir haben bei ihr DVDs geguckt. Es lief gerade "Wax House", der Horrorfilm mit Paris Hilton. Uærg, eklig, eklig. Aber hey, Anpassung ;-) Naja, ich hab die Hælfte nicht hingesehen...

Gestern abend kam ich dann muede, fast tot hier an und habe meinen 11-Stunden-Schlaf eingeläutet. Deshalb wuensche ich euch jetzt ausgeruht einen schønen Rest Sonntag und so. Ne, ihr rockt das schon, especially das Gretchen. Und danke fuer eure vielen Meldungen, ich hab mich sooooo gefreut! Werde dann heute wohl noch ein paar Mails schreiben muessen...

Klemz von hier,

Isa-Ira

Donnerstag, September 07, 2006

It's everything about

Communication! Mut! Aufgeschlossenheit! War das von vorneherein klar? Selbst wenn, ich habe es gerade noch mal bewiesen, also mir selbst. Von der Geburtstagparty vor 2 Wochen oder so (wow!) wusste ich, dass es hier im Second Grade noch eine ATS aus Taiwan gibt. Also habe ich in letzter Zeit immer fleissig Ausschau gehalten. Und heute, wir hatten mal wieder Økt, sehe ich da ein asiatisches Mædchen alleine sitzen und lesen. Als dann ein anderes Mædel aus dem second grade sie was auf english fragt habe ich mich erst mal gefreut. Und dann bin ich einfach mal spontan ruebergegangen und habe sie angesprochen. Tja und dann, dann habe ich eine halbe Stunde mit ihr und diesem anderen Mædel geredet. Und dann, und dann und dann. Nasja, und dann kam der Hoehepunkt: Sie ist næmlich echt nett und hat das selbe Problem am Wochenende wie ich: Nix zu tun. Tja, das haben wir dann ganz schnell mal geløst. Und jetzt haben wir beide Samstag was vor. Wow, warum freue ich mich so ueber eine ganz normale Verabredung? Keine Ahnung. Naja, wahrscheinlich weil es doch ein bisschen nervig ist, wenn man auf das Interesse von den anderen mehr oder weniger wartet. Ich meine, ich quetsche ier schon jede Menge aus den Leuten raus, wenn ich erfahren will, was die in ihrer Freizeit so machen. Und nicht, dass ihr denkt, wenn man sich mal mit jemand unterhalten hat gruesst man denjenigen dann nachher auf dem Gang. Man kønnte ja denken, dass liegt einfach an den Leuten und nicht an den Norwegern, aber der Halbdeutsche aus meinem Ex-Franzøsisch gruesst fast immer. Wie ein "normaler", bzw. ein mir æhnlicher Mensch.
Trotzdem fangen die eigentlich langsam an, sich fuer mich zu interessieren (hmm, das hoert sich komisch an). Was ich meine: Leute aus meiner Klasse fragen mich, wo in Deutschland ich herkomme, wie es mir hier gefællt, sehen ein Foto und fragen nach und adden mich bei MSN. Glueckwunsch!
Und eigentlich gibt es nur jede Menge tolle Sachen zu berichten: Ich habe endlich Spanisch. Ich habe auch schon die Buecher und ich freue mich wie bløde, endllich diese Sprache zu lernen, die immer so toll klingt. Aber auch mit Norwegisch komme ich ein bisschen voran: Der Typ, der mich in Spanisch gebracht hat (uebrigens derselbe, ueber den ich mich damals so aufgeregt habe) hat ein paar Sætze auf Norwegisch mit mir gewechselt. Und der Norwegisch Lehrer hat heute auch auf norwegisch mit mir geredet. Naja, ich habe versucht auf norwegisch eine norwegische Novelle zu analysieren. Aber ich glaube die paar komischen Sætze waren gar nicht so schlecht, fehlertechnisch gesehen. Ansonsten ist die Schule im Moment ganz ok, morgen haben wir eine Naturfagexkursion.
Achja, Mama ich habe deinen Brief aus Berlin bekommen. Danke! Und auch sonst freue ich mich immer total, wenn ich eure Comments lese. Und glaubt, mir, im Unterricht gibt es genuegend langweilige Minuten, an denen ich das tue. Anna-Lisa, dein Bild aus der eMail ist jetzt mein neuer Bildschirmhintergrund. Danke! Und an Jana und alle anderen, die sie nicht finden: Wenn du rechts guckst, sind da die Links, unter anderem zu dir, liebe Jana ;-) Wenn man auf Fotos aus Norwegen klickt, findet man meine Alben mit Fotos vom Haus und so... Naja, Hannah geniess auch weiterhin Hr. Rauschers SoWi unterricht (Gott, manchmal liebe ich es nicht in Bruehl zu sein)! Und Saskia, n guten Flug und so. Ich vermute mal, du bekommst in den næchsten Tagen ne mail mit meiner Adresse, ok? Machs ganz, ganz gut da unten. Soy Isabel! Estas una desnuda puta madre! Porque no vamos? Du siehst, ich habe viel von dir gelernt! Und last, but not least: Lilli, du rockst das Gretchen!
Klemz,
Isa-Ira

Dienstag, September 05, 2006

Ein schøner Tag

Die Welt steht still, ein schøner Tag. Naja, ganz so unglaublich ist es dann doch nicht. Wir haben erade Økt. Økt, das ist eine der wunderbaren Erfindungen der norwegischen Schule. Wofuer es eigentlich da ist, weiss ich nicht, aber jeder (die ganze Schule hat es gleichzeitig) nutzt es als 45-minuetge Verlængerung der Pause. Great, isn't it? Wo wir gerrade bei English sind: Wir machen hier im Moment jede Menge Diagnostiktest. Jetzt sind wir bei der digitalen Version angekommen. Und ich liebe meine Ergebnisse: 89% in Mathe, 93% in English. Ist næmlich Multiple Choice und das Ergebnis hat man in Sekundenschnelle online. Schon alles ein bisschen faszinierennd, bei den Norwegern. Das Dumme ist, dass ich fuer all das gar nciht lernen muss und ich im Moment gar nix mache. Naja, heute oder morgen werde ich dann mal die Buecher kaufen, die wir schon seit mind. einer Woche haben sollten. Aber hier ist wirklich das Geld die Entschuldigung. Denn hier ist wirklich alles arschteuer. Und trotzdem fuehle ich mich reich, weil ich so viel mehr Geld bekomme als zu Hause. Naja, wenn ich lerne zu sparen und die Sachen nicht zu teuer werden klappt es auch mit Weihnachtsgeschenken. Aber ein Problem, dessen Løsung wahrscheinlich auch Geld benøtigt gibt es:
Ich habe zu viel Freizeit. Aber ich habe mich mal informiert und es gibt da verschieden Møglichkeiten. Vielleicht fange ich im Oktober mit "Yoga fuer Jugendliche" in Oslo an. Sport wuerde mir mal ganz gut tun. Obwohl ich bis jetzt noch nicht das Austauschschuelerproblem des Zunehmens habe. Bis jetzt sind 3 Kilo verschwunden, was man aber nicht sieht und auch nicht fuehlt... Aber trotzdem ist ein bisschen ein Wunder: Hier gibt es jeden Tag Fleisch, 1-2x pro Woche Fisch. Naja, we will see.
Aber von wegen Sport: Hatte ich heute morgen in der Schule. Meine Sportlehrerin ist echt freaky, eine Extremversion von Frau Schmidt. Aber nett. Naja, erst mal haben wir 5 Minjuten zu Beethoven oder Bach (siehst du Mama, ich kanns mir immer noch nicht merken) relaxt, dann einen Tanz gelernt, dann mit einem Fallschirm gespielt und dann sind wir joggen gegangen. Nach der Hælfte konnten die, die sich schwach fuehlen zurueck gehen. Ich fuehlte mich schwach! Die rennen hier mit einem Mordstempo. Naja, aber das Beste kam zum Schluss: Diese tollen Norweger duschen nach dem Sportunterricht! Warum macht das am MEG niemand? Nehmt euch die hier mal zum Beispiel! Aber das MEG ist ja eh nicht immer das Gelbe vom Ei, ne!!?!!

Naja, however ich wuensche euch eine schønen Tag, umarme euch und freue mich auf ganz viele Mails, Comments und Briefe, die ihr mir ja schreiben werdet, so fern ich euch schon kontaktierte...
Ne, wirklich ein paar Gruesse aus dem sonnigen Oslofjord,
Isa-Ira

Sonntag, September 03, 2006

Sonntag!


Moin, alle zusammen. Es ist Sonntag! Und kein Nachbar, der mit lauten Maschinen arbeitet...
Und es gibt die ersten Fotos! Bei den Links unter Fotos aus NOrwegen...
Ich habe mich übrigens für Kino entschieden, aber ich hab immer noch keine Nachricht, wann wir uns da treffen. Miriam und Marianne wollten mir noch ne mail schreiben... Über its-learning, das ist die Community, in der alle Schüler sind und wo wir unsere Aufgaben downloaden und so. Ist sc hon manchmal beeindruckend, wie modern das hier alles ist. However, langsam könnten die sich ja mal melden. Gestern war mal wieder ein perfekter Gammelsamstag. Laaaaange schlafen, pre-frühstuck, Brötchen aufbacken und mit "Pirates of the Carribean" dann richtig frühstücken. Juchhee... Und heute dann Film 2. Ich liebe Fluch der Karibik! Hoffentlich kommt der 2. an den ersten ran. Gestern abend habe ich dann mit Andrea und nachher auch den Eltern erst VMAs, dann Norwegischer Komikpreis und dann Mr. und Mrs. Smith geguckt. Ja, ich sass viel vorm Fernseher. Bei den VMAs habe ich auch dann den coolsten Life-Tanz ever gesehen, Andrea hatte mir voher schon das Video gezeigt.
Für alle die es noch nicht kennen:
http://www.youtube.com/watch?v=CxeQN2GWAzw
Have fun... Und ein schönes Wochenende noch wünscht euch
Isa/Ira
meldet euch mal wieder!